In dieser Lichtung liegt auch eine Überlegung von Ingeborg Bachmann. Auf einem Gemälde steht ihr Vers geschrieben: »jeder, der fällt, hat Flügel. «
In dem Gedicht Das Spiel ist aus heisst es: »Nur wer an der goldenen Brücke für die Karfunkelfee / das Wort noch weiss, hat gewonnen./ Ich muss dir sagen, es ist mit dem letzten Schnee / im Garten zerronnen. // Von vielen, vielen Steinen sind unsre Füsse so wund. / Einer heilt. Mit dem wollen wir springen, / bis der Kinderkönig, mit dem Schlüssel zu seinem Reich / im Mund, / uns holt, und wir werden singen: // Es ist eine schöne Zeit, wenn der Dattelkern keimt! / Jeder, der fällt, hat Flügel.«
Anselm Kiefer im Gespräch mit Klaus Dermutzpag. 30-31
Deze wereld is ingesteld op succes. Om mee te doen moet je slagen, moet je laten zien wat je in huis hebt. Dat is uiteindelijk een weg ten dode. Succes eindigt hoe dan ook in het graf. Elk leven eindigt daar maar als je ‘het geluk najagend’ moet ontdekken dat het geluk zo niet bereikbaar is, is dat extra bitter. Mensen gaan ten gronde aan hun pogen om gelukkig te worden door succesvol te zijn. Tragisch. Het is een verkeerde route. Waarom zou je niet imperfect mogen zijn, gebrekkig, vol met onmogelijke verlangens maar bewust van de onhaalbaarheid ervan? Fouten maken, elke dag weer. Waarom niet? Wat heb je te verliezen? Verliezen lijden, waarom niet, niet slagen, waarom daar bang voor zijn? Velen treft ongeluk, pech, iets wat je niet zou hebben verwacht maar het gebeurt. Dan ben je een ongeluksvogel. Maar is dat erg? Klaus Dermutz in gesprek met Anselm Kiefer wijst hierop als hij de dichteres Ingeborg Bachmann citeert. Hoeveel waarheid kan een mens verdragen, hoeveel ongeluk? Hij zegt:
Auch in Ingeborg Bachmanns Rede zur Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar (1959) gibt es eine derartige Überlegung: »Wer, wenn nicht diejenigen unter Ihnen, die ein schweres Los getroffen hat, könnte besser bezeugen, dass unsere Kraft weiter reicht als unser Unglück, dass man, um vieles beraubt, sich zu erheben weiss, dass man enttäuscht, und das heisst, ohne Täuschung, zu leben vermag. Pag. 32
Teleurgesteld worden is leren leven zonder illusies. Enttäuscht = ohne Täuschung! Een wereld valt te winnen. Vooral vrijheid, ruimte, relativering. Niet het najagen van succes, want dat is het najagen van de wind, ijdelheid der ijdelheden, levert je een waardevol leven op, maar het ondergaan van het leven in voor- en tegenspoed, zonder dat je er aan onder door hoeft te gaan omdat je verkeerde ambities hebt. Omdat je de lat te hoog legt, te veel meet aan het (buitenkant) succes van anderen. Ze kunnen de pot op. Het is jouw leven. Dat hoeft niet perfect te zijn. En als je valt, zijn er vleugels, kun je vliegen, over je ongeluk heen, door ervan te leren, door te gaan begrijpen dat het reiken naar de zon niet alleen Ikarus, maar velen heeft doen vallen. Ingeborg Bachmann heeft een prachtig gedicht geschreven, een CV dat in alle toonaarden een heel ander lied laat horen dan dat wat je gewoonlijk meestuurt met je sollicitatie. Ze is niet alleen dichteres die op een heel eigen wijze naar het leven en de realiteit kijkt, ze laat ons in dit gedicht ook voelen hoe verlangens het leven kleuren, de weg uitzetten en de betekenissen vorm geven. Het is geen gedicht om moed te geven, hoop te verspreiden, licht te brengen in een donkere nacht. Het bevestigt de nacht waarin we leven, waarin we op zoek zijn naar een nieuwe ochtend. Maar we zoeken, we stijgen, we vallen, we leren vliegen. Misschien is dat wel genoeg om het leven te leren smaken zoals het smaakt.
Curriculum Vitae
Lang ist die Nacht,
lang für den Mann,
der nicht sterben kann, lang
unter Straßenlaternen schwankt
sein nacktes Aug und sein Aug
schnapsatemblind, und Geruch
von nassem Fleisch unter seinen Nägeln
betäubt ihn nicht immer, o Gott,
lang ist die Nacht.
Mein Haar wird nicht weiß,
den ich kroch aus dem Schoß von Maschinen,
Rosenrot strich mir Teer auf die Stirn
und die Strähnen, man hatt’ ihr
die schneeweiße Schwester erwürgt. Aber ich,
der Häuptling, schritt durch die Stadt
von zehnmalhunderttausend Seelen, und mein Fuß
trat auf die Seelenasseln unterm Lederhimmel,
aus dem
zehnmalhunderttausend Friedenspfeifen
hingen, kalt. Engelsruhe
wünscht’ ich mir oft
und Jagdgründe, voll
vom ohnmächtigen Geschrei
meiner Freunde.
Mit gespreizten Beinen und Flügeln,
binsenweis stieg die Jugend
über mich, über Jauche, über Jasmin ging’s
in die riesigen Nächte mit dem Quadrat-
wurzelgeheimnis, es haucht die Sage
des Tods stündlich mein Fenster an,
Wolfsmilch gebt mir und schüttet
in meinen Rachen das Lachen
der Alten vor mir, wenn ich in Schlaf
fall über den Folianten,
in den beschämenden Traum,
daß ich nicht taug für Gedanken,
mit Troddeln spiel,
aus denen Schlangen fransen.
Auch unsere Mütter haben
von der Zukunft ihrer Männer geträumt,
sie haben sie mächtig gesehen,
revolutionär und einsam,
doch nach der Andacht im Garten
über das flammende Unkraut gebeugt,
Hand in Hand mit dem geschwätzigen
Kind ihrer Liebe. Mein trauriger Vater,
warum habt ihr damals geschwiegen
und nicht weitergedacht?
Verloren in den Feuerfontänen,
in einer Nacht neben einem Geschütz,
das nicht feuert, verdammt lang
ist die Nacht, unter dem Auswurf
des gelbsüchtigen Monds, seinem galligen
Licht, fegt in der Machttraumspur
über mich (das halt ich nicht ab)
der Schlitten mit der verbrämten
Geschichte hinweg.
Nicht das ich schlief: wach war ich,
zwischen Eisskeletten sucht’ ich den Weg,
kam heim, wand mir Efeu
um Arm und Bein und weißte
mit Sonnenresten die Ruinen.
Ich hielt die hohen Feiertage,
und erst wenn es gelobt war,
brach ich das Brot.
In einer großspurigen Zeit
muß man rasch von einem Licht
ins andre gehen, von einem Land
ins andre, unterm Regenbogen,
die Zirkelspitze im Herzen,
zum Radius genommen die Nacht.
Weit offen. Von den Bergen
sieht man Seen, in den Seen
Berge, und im Wolkengestühl
schaukeln die Glocken
der einen Welt. Wessen Welt
zu wissen, ist mir verboten.
An einem Freitag geschah’s
– ich fastete um mein Leben,
die Luft troff vom Saft der Zitronen
und die Gräte stak mir im Gaumen –
da löst’ ich aus dem entfalteten Fisch
einen Ring, der, ausgeworfen
bei meiner Geburt, in den Strom
der Nacht fiel und versank.
Ich warf ihn zurück in die Nacht.
O hätt ich nicht Todesfurcht!
Hätt ich das Wort,
(verfehlt ich’s nicht),
hätt ich nicht Disteln im Herz,
(schlüg ich die Sonne nicht aus),
hätt ich nicht Gier im Mund,
(tränk ich das wilde Wasser nicht),
schlüg ich die Wimper nicht auf,
(hätt ich die Schnur nicht gesehn).
Ziehn sie den Himmel fort?
Trüg mich die Erde nicht,
läg ich schon lange still,
läg ich schon lang,
wo die Nacht mich will,
eh sie die Nüstern bläht
und ihren Huf hebt
zu neuen Schlägen,
immer zum Schlag.
Immer die Nacht.
Und kein Tag.
Ingeborg Bachmann

John Hacking
21 januari 2019
Bachmann: https://www.lyrikline.org/en/poems/curriculum-vitae-267
Kiefer, Anselm, die Kunst geht knapp nicht unter. Anselm Kiefer im Gespräch mit Klaus Dermutz, Berlin 2010, (Suhrkamp)